Samstag, 14. Januar 2017

Jojo Moyes - Ein ganz neues Leben

Klappentext

Sechs Monate hatten Louisa Clark und Will Traynor zusammen. Ein ganzes halbes Jahr. Und diese sechs Monate haben beide verändert. Lou ist nicht mehr das Mädchen aus der Kleinstadt, das Angst vor seinen eigenen Träumen hat. Aber sie führt auch nicht das unerschrockene Leben, das Will sich für sie gewünscht hat. Denn wie lebt man weiter, wenn man den Menschen verliert, den man am meisten liebt? Eine Welt ohne Will, das ist für Lou immer noch schwer zu ertragen. Ein einsames Apartment, ein trister Job am Flughafen – Lou existiert, aber ein Leben ist das nicht. Bis es eines Tages an der Tür klingelt – und sich eine Verbindung zu Will auftut, von der niemand geahnt hat. Endlich schöpft Lou wieder Hoffnung. Hoffnung auf ein ganz neues Leben.


Meine Meinung

Das ist, wer hätte es gedacht, die Fortsetzung zu "Ein ganzes halbes Jahr". Wie im Klappentext beschrieben, geht es um Lous Trauer. Zumindest bis jemand vor ihrer Tür steht: Wills Tochter, von der dieser nichts wusste.

Ein ganzes halbes Jahr hatte mir, trotz einiger Kritikpunkt, ganz gut gefallen. Dieses hier eher nicht. Ich empfand die Handlung als sehr aufgesetzt und langatmig. Zunächst war es ganz ok, Lous Trauer ist ausführlich und auch nachvollziehbar beschrieben und man kann gut mit ihr mitfühlen.

Das änderte sich, als die Tochter auftaucht. Von da an empfand ich das Buch nur noch als konstruiert. Das Will auf einmal wie aus dem Nichts eine Tochter hat, konnte ich noch so halbwegs akzeptieren. Das diese aber ein klischeebehafteter wilder Teenager ist, die nur raucht, säuft und ausgeht, eher nicht. Überhaupt wimmelt es in diesem Buch nur so von Klischees.

Der wilde Teenager, deren reiche Mutter, die sich überhaupt nicht für ihr Kind zu interessieren scheint und es sogar rauswirft. Lous Mutter, die auf einmal zur Feministin wird. Lou selbst, die sich nach der Trauerzeit natürlich wieder verliebt. Wills Mutter, die die unbekannte Enkelin bei sich aufnimmt.

Ich hatte die meiste Zeit das Gefühl, das dieses Buch nichts, aber auch gar nichts, mit dem Vorgänger zu tun hat. Die Charaktere waren durchgängig unsympathisch, selbst Lou nervte nach einiger Zeit nur noch. Die Story um ihre Mutter war unnötig. Und die Tochter war einfach nur ein egoistischer, lästiger und unerträglicher Teenager, die ich schon nach der Hälfte des Buches nur noch an die Wand klatschen wollte.

Selbst die Liebesgeschichte gefiel mir nicht sonderlich. Es ist völlig ok, das Lou lernt, ihre Trauer zu überwinden. Aber ich versteh nicht, warum dann sofort ein neuer Typ her muss. Das war aber bis jetzt bei jedem Buch über Trauerbewältigung so, das ich gelesen habe. Nachvollziehen kann ich es nicht. Es hat den Eindruck, als könne man nur dann den Tod eines Partners überwinden, wenn man sich einen neuen sucht.

Letztlich musste ich mich durch dieses Buch durchquälen und war froh, als ich es fertig hatte. Ich denke, es wäre besser gewesen, man hätte sich diese Fortsetzung gespart. So bleibt für mich der eher bittere Nachgeschmack, das man unbedingt auf den Erfolg des ersten Teiles aufbauen wollte und es doch nur ums Geld ging. Und nicht darum, ein gutes Buch zu schreiben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen