Freitag, 30. September 2016

Lauren Weisberger - Die Party Queen von Manhattan

Klappentext

Wer würde nicht mit Bette Robinson tauschen: Der jungen Frau wird ein Job in New Yorks angesagtester PR und Event Management Firma angeboten, ein Job, in dem es zur Stellenbeschreibung gehört, Champagner zu trinken und Stars zu treffen. Ihre neue Arbeit führt Bette aber nicht nur in die exklusivsten Clubs der Stadt, sondern eher zufällig auch in die Arme eines umschwärmten Playboys. Als sie ihr neues Leben in einer anonymen Klatschkolumne dokumentiert sieht, ahnt Bette allerdings, dass das Leben als Party Queen auch Nachteile hat …


Meine Meinung

Zwischendurch mal wieder ein Frauenroman oder Liebesroman, wie man es nimmt. Von dem letzten Buch von Lauren Weisberger, das ich gelesen hatte, war ich ja nicht allzu begeistert. Dieses hier hat mich wieder überzeugt.

Das liegt sicher vor allem an Bette, die ein sehr liebenswerter sympathischer Charakter ist. Wie Andrea im ersten "Prada-Buch" ist sie eine eher bodenständige, fast schon naive junge Frau, die in eine Welt gerät, in der das Geld mit beiden Händen rausgeworfen wird. Der lockere und witzige Schreibstil unterstreicht das noch.

Auch die anderen Charaktere sind schön zu lesen, vor allem die Mitarbeiter der PR Firma. Mir hat es auch gut gefallen, das Bette ein richtiger Bücherwurm und sogar Mitglied eines Bücherclubs ist. Die eingebaute Liebesgeschichte fand ich sehr schön und passend.

Fazit: Ein sehr gutes Buch für zwischendurch, das oft sehr witzig ist. Angenehme Charaktere und ein bißchen Romantik, perfekt.

Ursula Poznanski - Stimmen

Klappentext

Menschen, die wirr vor sich hin murmeln. Die sich entblößen, Stimmen hören: Die Psychiatriestation des Klinikums Salzburg-Nord ist auf besonders schwere Fälle spezialisiert. Als einer der Ärzte ermordet in einem Untersuchungsraum gefunden wird, muss die Ermittlerin Beatrice Kaspary versuchen, Informationen aus den Patienten herauszulocken. Aus traumatisierten Seelen, die in ihrer eigenen Welt leben. Und nach eigenen Regeln spielen ...


Meine Meinung

Es folgt Teil drei der Kaspary und Wenninger Trilogie, wer hätte es gedacht... Wie beim zweiten Teil hat mir auch diesmal das Buch ganz gut gefallen, mich aber nicht so mitgerissen wie "Fünf".

Wie schon im Klappentext ersichtlich, spielt die Handlung in einer psychiatrischen Klinik. Ganz interessant, aber nichts neues. Sehr interessant und sehr gut beschrieben fand ich Jasmin und ihre Geschichte, eine der Patienten. Die anderen Patienten sind... na ja, Einheitsbrei. Einer, der Stimmen hört, eine Frau, die sich ständig auszieht und über Sex redet. Dergleichen findet man wohl in jedem Buch, das sich in einer ähnlichen Umgebung abspielt.

Der Mordfall war nicht sonderlich aufregend, die Auflösung habe ich schon vorher erahnt. Wobei es mich diesmal etwas aufgeregt hat, das es in den bisherigen drei Büchern immer nach demselben Schema abgelaufen ist. Beatrice ermittelt und findet auch immer quasi im Alleingang die Lösung, ihre Kollegen verkommen zu Statisten. Dann läuft sie sofort los, gerät in die Hände des jeweiligen Mörders, ist in Lebensgefahr und wird von Florin gerettet. Irgendwie finde ich das dumm und unrealistisch. Keine echte Polizistin würde allein zu einem vermeintlichen Mörder gehen.

Über Florin Wenninger erfahren wir auch diesmal nichts Neues. Allerdings haben die ständigen Andeutungen und zufällige Berührungen jetzt endlich ein Ende, da er und Beatrice in diesem Band ein Paar werden. Ewiger Nörgler, der ich bin: Die zugehörige und ausführlich beschriebene Sexszene finde ich fehl am Platz. Es gibt Bücher, wo so etwas hinpasst, in einen Krimi dieser Art eher nicht. Und es ist auch nicht das, was ich lesen will, wenn ich mir einen Krimi nehme.

Was das Buch für mich rettet, ist wieder Frau Poznanskis lockerer Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt sowie ihre immer erkennbaren ausführlichen Recherchen, die sie einfließen lässt. Man erkennt einfach, das sie weiß, wovon sie schreibt.

Fazit: Ein solider, gut geschriebener Krimi, der sich schnell lesen lässt. Nicht allzu spannend, aber der Alltag in einer psychiatrischen Klinik ist sehr gut beschrieben.

Montag, 26. September 2016

Lauren Weisberger - Die Rache trägt Prada

Klappentext

Acht Jahre sind vergangen, seit Andrea Sachs dem glamourösen Modemagazin Runway und vor allem dessen teuflischer Chefin Miranda Priestly den Rücken kehrte. Inzwischen ist Andrea Herausgeberin von The Plunge, dem derzeit angesagtesten Brautmagazin, und arbeitet dort mit ihrer ehemaligen Konkurrentin und derzeitigen besten Freundin Emily zusammen. Alles könnte so schön sein, zumal auch noch Andreas Hochzeit mit dem umwerfenden Max, Spross eines einflussreichen Medienunternehmers, bevorsteht. Doch ihre Zeit bei Runway verfolgt Andrea noch immer. Und sie ahnt nicht, dass all ihre Versuche, sich ein neues Leben aufzubauen, sie direkt in ihr altes zurückführen – und in die Arme von Miranda Priestly.


Meine Meinung

Dieses Buch ist die von vielen langersehnte Fortsetzung zu "Der Teufel trägt Prada". Auch ich habe mir einiges davon erwartet, zumindest das es genauso unterhaltsam ist. Dem ist leider nicht so. Die meiste Zeit erleben wir nur, wie Andrea vor sich hinjammert. Doch sehen wir uns das ganze Desaster mal der Reihe nach an.

Zuerst erleben wir, wie Andrea den oben erwähnten Max heiratet. Da sie kurz vorher einen Brief von dessen Mutter findet, in dem diese nur von seiner Exfreundin schwärmt, tut sie das sehr unsicher und mit der Befürchtung, das er sie vielleicht betrügt. Das versteh ich schon mal nicht. Warum heiratet sie ihn dann überhaupt? Sie redet nicht mal mit ihm, sie leidet nur stumm vor sich hin.

Bald darauf stellt sich heraus, das zum einen Andrea schwanger ist und zum anderen Miranda Priestly ihr Magazin aufkaufen will, was sie aus naheliegenden Gründen absolut ablehnt. Doch ihre beste Freundin Emily, die eigentlich kurz vorher noch genauso schlecht auf die Mode-Furie zu sprechen war, möchte das unbedingt. Zumal sehr viel Geld auf dem Spiel steht.

Emily war beim vorigen Buch eigentlich eine meiner Favoriten. Bei diesem Buch handelt sie für mich nicht nachvollziehbar. Es wird erzählt, das sie genau wie Andrea von Miranda rausgeworfen wurde und sie dementsprechend.... ja, nicht leiden kann. Und wir erleben auch, wie sie sich zu zweit abfällig über ihre Ex-Chefin äußern. Doch sobald das Kaufangebot kommt, ist sie Feuer und Flamme und wird sofort zur Runway und zur Miranda Anhängerin. Und auch Andreas Ehemann ist für den Verkauf. Für mich macht es den Eindruck, als wäre beiden Freundschaft oder Liebe völlig egal - Hauptsache, sie kriegen das Geld.

Dabei plätschert die Handlung die meiste Zeit belanglos und uninteressant vor sich hin. Wie schon erwähnt, die meiste Zeit jammert Andrea vor sich hin. Über Max, über Emily, über Miranda... scheinbar über alles. Mir kommt es so vor, als ginge es um einen ganz anderen Charakter als beim ersten Teil. Andrea ist für mich nur noch unsympathisch und uninteressant. Nicht mal Miranda kann das Buch für mich retten, da sie nur sehr sehr selten persönlich in Erscheinung tritt. Und auch das Ende hat für mich eher den Anschein, als wolle man einfach schnell noch ein Happy-End hinwerfen.

Fazit: Keine Empfehlung. Ich denke, es ist besser, man belässt es beim ersten Teil und erspart sich dieses Buch. Weder die Charaktere noch die Handlung können mich überzeugen.

Samstag, 24. September 2016

Lauren Weisberger - Der Teufel trägt Prada

Klappentext

Andrea Sachs träumt von einer Karriere als Journalistin in New York. Tatsächlich gelingt es ihr, einen vermeintlichen Traumjob zu ergattern: Andrea wird von der glamourösen Modezeitschrift Runway als persönliche Assistentin der Herausgeberin Miranda Priestly angestellt. Der Job entpuppt sich jedoch rasch als purer Horror!


Meine Meinung

Dieses Buch dürfte wohl den meisten bekannt sein, nicht zuletzt durch die Verfilmung, die mir auch sehr gut gefallen hat, wie auch dieses Buch.

Zur Story an sich brauch ich wohl nichts mehr zu sagen, das erklärt sich eigentlich auch schon durch den oben stehenden Klappentext. Lauren Weisberger besticht hier durch einen flüssigen, lockeren Schreibstil, der oft auch sehr witzig ist. Ich habe zwar selbst überhaupt keinen Bezug zur Modebranche, dennoch fand ich die Thematik interessant.

Was die Charaktere angeht, fand ich Miranda Priestly am besten und ich hätte gerne ein bißchen mehr über ihren Hintergrund erfahren. Ich fand es erstaunlich, was sich ihre Angestellten alles von ihr gefallen lassen, mir persönlich wäre sowas kein Job der Welt wert.

Unsere Hauptperson Andrea war angenehm zu lesen, wenn auch nicht sonderlich auffällig. Sie erfährt keine tiefergehende Charakterisierung, es wird eigentlich nur ihr Alltag bei der Zeitschrift beschrieben. Erwähnen möchte ich noch ihre Kollegin Emily, die ich aufgrund ihrer vor-den-Kopf-stoßenden Ehrlichkeit sehr erfrischend fand.

Fazit: Ein sehr gutes Buch für zwischendurch, angenehm und schnell zu lesen. Man darf sich natürlich keine tiefgehende Handlung erwarten, aber für einen unterhaltsamen Abend ist es bestens geeignet.

Freitag, 23. September 2016

Ursula Poznanski - Blinde Vögel

Klappentext

Zwei Tote bei einem Salzburger Campingplatz. Sie stranguliert, er erschossen. Zwischen beiden scheint zu Lebzeiten keinerlei Verbindung bestanden zu haben. Oder täuscht der erste Blick?
Die Salzburger Ermittler Beatrice Kaspary und Florin Wenninger finden eine überraschende Gemeinsamkeit: Beide waren Mitglieder in einem Internetforum. Ein Forum für Dichtung. Harmloser geht es nicht.
Beatrice Kaspary folgt ihrem Instinkt und schleust sich als vorgebliche Lyrik-Liebhaberin in die Gruppe ein. Kurz darauf gibt es einen dritten Todesfall ...


Meine Meinung

Kommen wir nun ohne Umschweife zum zweiten Teil der Krimi-Reihe. Diesmal geht es um Facebook. Finde ich nicht ganz so originell wie die bisherigen Ideen, muss ich sagen.

Aber sonst kann das Buch durchaus wieder überzeugen. Man rätselt wieder mit Beatrice, durch deren Augen wir die Handlung erleben, wer der Mörder ist. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr gut, es lässt sich in einem Rutsch durchlesen. Und dennoch... ich fand es nicht ganz so spannend wie den ersten Teil, hatte manchmal das Gefühl, das die Handlung nur vor sich hinplätschert.

Was Florin Wenninger angeht... ich weiß es nicht. Ist er nur dafür da, in Beatrice romantische Gefühle zu wecken? Er scheint fast gar nichts zur Ermittlung beizutragen, ab und zu sagt er mal nen Satz oder tauscht bedeutungsvolle Blicke und Berührungen mit seiner Kollegin. Zu seinem Hintergrund erfährt man nach wie vor nichts. Ich weiß nach zwei Büchern nur, das er eine Fernbeziehung führt, eine sehr große und teure Wohnung hat und irgendwas gegen reiche Menschen hat. Für eine der zwei namensgebenden Charaktere der Reihe ist mir das viel zu wenig.

Dafür kann mich Beatrice wieder überzeugen. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt ist sehr gut beschrieben. Überhaupt wird die Polizeiarbeit und die Recherchen in einem Mordfall ausgezeichnet dargestellt. Das die auch mal langweilig ist (siehe oben, von wegen dahinplätschernder Handlung) lässt sich wohl nicht vermeiden.

Der Mordfall und dessen Auflösung ist interessant, aber wie schon gesagt, nicht ganz so spannend und mitreißend wie im ersten Teil. Der Täter sowie dessen Motive zeichneten sich schon etwas in der Mitte des Buches ab, so das es mich nicht mehr überrascht hat.

Fazit: Ein wiederum schön geschriebenes Buch, das sich locker und schnell lesen lässt, aber nicht ganz so gut wie die bisherigen Bücher, die ich von Frau Poznanski gelesen habe.

Donnerstag, 22. September 2016

Stephen King - Doktor Sleep

Klappentext

Auf Amerikas Highways ist eine mörderische Sekte unterwegs. Sie hat es auf Kinder abgesehen, die das Shining haben. Stephen King kehrt zu den Figuren und Szenarien eines seiner berühmtesten Romane zurück: Der Dreirad fahrende kleine Danny, der im Hotel Overlook so unter seinem besessenen Vater hat leiden müssen, ist erwachsen geworden. Aber die Vergangenheit lässt ihn nicht los, und wieder gerät er in einen Kampf zwischen Gut und Böse. Die zwölfjährige Abra hat das Shining. Kann er sie retten?


Meine Meinung

Ahja, nach Terry Pratchett mein absoluter Lieblingsautor. Und die Fortsetzung eins der besten und bekanntesten seiner Bücher. Kann da überhaupt was schiefgehen? Doch auch wenn man bei seinen Lieblingsschriftstellern vielleicht etwas verklärt ist und dazu neigt, alles als perfekt anzusehen, habe ich ein paar Kritikpunkte.

King zeigt uns zunächst, wie Danny genau wie sein Vater der Alkoholsucht verfällt und wir erleben seinen absoluten Tiefpunkt, der ihn auch Jahre später nicht mehr loslässt. Das ist schon mal das erste, was mich stört. Warum muss Danny auch ein Alkoholiker sein? Ich weiß, ich weiß... Diese Thematik kommt sehr, sehr oft in Kings Büchern vor, zumal er ja auch selbst so seine Probleme damit hatte. Dennoch empfinde ich es als alten Hut und als nicht notwendig, da Danny durch seine besondere Gabe und seine Vergangenheit doch schon genug Baustellen hat.

Als nächstes lernen wir Abra kennen. Diese wird sehr gut eingeführt, ihre Gabe und die Reaktion ihres Umfeldes wird gut beschrieben. Allerdings finde ich, das Abra später doch ziemliche Mary Sue Züge aufweist, also einfach überperfekt ist. Es ist nicht sehr glaubwürdig, wie ein junges Mädchen sich so... eigentlich problemlos gegen diese Gegner wehren kann.

Kommen wir nun zu genau diesen, den Gegnern. Der wahre Knoten, der sich aus der Lebensessenz von übersinnlich begabten Kindern ernährt. King beschreibt diesen sehr ausführlich. Ich finde sie durchaus interessant, doch wie schon erwähnt, sie lassen sich meiner Meinung nach sehr leicht besiegen und das ist mein größter Kritikpunkt.

Wie in den meisten seiner Bücher schreibt King eine sehr lange Einleitung, bevor überhaupt irgendetwas passiert. Wir begleiten den wahren Knoten über mehrere Jahrzehnte, beobachten Danny bei der Bekämpfung seiner Alkoholsucht und besuchen zwischendurch auch immer wieder mal Abra. Viele hundert Seiten lang wird der Konflikt zwischen Danny und Abra auf der einen Seite und dem Knoten auf der anderen aufgebaut. Und dann ja... ist er eigentlich schon wieder vorbei, bevor er überhaupt angefangen hat. Und trotzdem... es ist halt King und deshalb mag ich dieses Buch.

Fazit: Liegt es an der oben erwähnten Verklärtheit von Lieblingsautoren? Obwohl ich das eine oder andere zu bemängeln habe, fand ich das Buch gut und kann es auch weiterempfehlen. Man muss sich wohl an Kings Schreibstil gewöhnen (zumindest ging es mir so, ich war nicht schon beim ersten Buch Fan), aber danach hat man bei jedem seiner Werke das Gefühl, zu einem alten Freund zurück zu kehren.

Ursula Poznanski - Fünf

Klappentext

Eine Frau liegt tot auf einer Kuhweide. Ermordet. Auf ihren Fußsohlen: eintätowierte Koordinaten. Sie führen zu einer Hand, in Plastikfolie eingeschweißt, und zu einem Rätsel, dessen Lösung wiederum zu einer Box mit einem weiteren abgetrennten Körperteil führt. Es ist ein blutiges Spiel, auf das sich das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger einlassen muss. Jeder Zeuge, den sie vernehmen, wird kurz darauf getötet, die Morde folgen immer schneller aufeinander. Den Ermittlern läuft die Zeit davon. Sie ahnen, dass erst die letzte Station der Jagd das entscheidende Puzzleteil zutage fördern wird ...


Meine Meinung

Das ist der erste Teil der Krimi Reihe um die Ermittler Kaspary und Wenninger (wie schon im Klappentext ersichtlich) und mein zweites Buch von Frau Poznanski. Gleich vorweg: Auch diesmal hat es mir sehr gut gefallen.

Wie schon bei Saeculum betreten wir auch bei diesem Buch eine ganz eigene und sehr gut recherchierte Welt: Geocachen. Die Grundidee finde ich sehr gut und auch mal was ganz Neues. Nach und nach lässt der Mörder den beiden Ermittlern ein Puzzleteil nach dem anderen zukommen. Und auch diesmal kann man sich als Leser der sich immer mehr aufbauenden Spannung nicht verschließen und fiebert mit, bis man in den letzten Kapiteln die Auflösung erfährt. Ich muss zugeben, auch diesmal hat mich die Autorin überrascht.

Zu den Charakteren: Es bleibt mir etwas verschlossen, warum sich die Reihe Kaspary & Wenninger nennt. Wir erleben die Handlung fast ausschließlich aus Beatrices Augen, Florin ist für mich eher eine Nebenfigur. Dafür ist Beatrice sehr gut beschrieben, eine Polizistin mit Ecken und Kanten, die alles andere als perfekt ist. Auch ihr Familienleben als geschiedene Frau mit zwei Kindern wird gut beleuchtet. Besonders gut fand ich, wie sich der Mordfall auch auf Beatrices Privatleben auswirkt. Wobei die Streits mit dem Exmann eher ermüdend sind.

Beatrices Beziehung zu ihrem Kollegen Wenninger ist für mich etwas undurchsichtig. Florin hat offensichtlich eine Freundin (wobei diese nur erwähnt wird), aber es ist zwischen den Zeilen ziemlich offensichtlich, das es zwischen den beiden Polizisten knistert. Nun gut, ich lese gerade den zweiten Teil der Reihe, ich bin gespannt, ob sich in dieser Richtung etwas ergibt. Und ob Florin Wenninger genauer beschrieben wird, wie gesagt, er bleibt für mich bisher ein sehr unbekannter Charakter.

Der Mordfall an sich ist sehr spannend und interessant zu lesen, vor allem durch die Thematik des Geocachens. Erst allmählich erschließen sich die Zusammenhänge und man kann bis zuletzt rätseln, wer der Mörder ist. Für mich sehr positiv, da ich viele Krimis gelesen habe, bei denen das schon sehr früh offensichtlich war und mir das den Spaß an den betreffenden Büchern nahm. Wie schon gesagt, die Lösung des Rätsels hat mich sehr überrascht.

Fazit: Wieder eine hundertprozentige Empfehlung. Besonders Geocacher dürften viel Spaß an dem Buch haben, aber es ist auch für alle anderen Krimifans sehr lesenswert.

Mittwoch, 21. September 2016

Ursula Poznanski - Saeculum

Öh ja... Was soll ich sagen. Es tut mir sehr leid, aber irgendwie ist das Bloggen in letzter Zeit etwas in den Hintergrund geraten. Aber ich werds nachholen. Ich habe natürlich viele Bücher gelesen in den letzten Wochen, werde aber erstmal die rezensieren, die ich gerade erst durch habe, da sie frischer in meinem Gedächtnis sind. Danach werde ich so nach und nach die Bücher nachholen, die in der Zwischenzeit gelesen hatte. Ich habe generell den Eindruck, das meine Leseflaute abgeklungen ist und es mir wieder mehr Spaß macht.


Klappentext

Fünf Tage im tiefsten Wald, die nächste Ortschaft kilometerweit entfernt, leben wie im Mittelalter - ohne Strom, ohne Handy -, normalerweise wäre das nichts für Bastian. Dass er dennoch mitmacht bei dieser Reise in die Vergangenheit, liegt einzig und allein an Sandra.
Als kurz vor der Abfahrt das Geheimnis um den Spielort gelüftet wird, fällt ein erster Schatten auf das Unternehmen: Das abgelegene Waldstück, in dem das Abenteuer stattfindet, soll verflucht sein.
Was zunächst niemand ernst nimmt, scheint sich jedoch zu bewahrheiten, denn aus dem harmlosen Live-Rollenspiel wird plötzlich ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit.


Meine Meinung

Kurz gesagt: Ein ganz tolles Buch, das ich nicht zum letzten Mal gelesen habe. Auch wenn ich noch nie selbst bei so einem Rollenspiel mitgemacht habe (und wohl auch nie werde, dazu fehlen mir hier die Gelegenheiten), interessiert es mich sehr und in diesem Buch bekommt man einen guten Einblick.

In den ersten Kapiteln starten wir auf einem Mittelaltermarkt, lernen Bastian kennen sowie einige andere Personen. Bastian wirkt von Anfang an sehr sympathisch, seine Beweggründe und sein Handeln sind authentisch und nachvollziehbar. Nach und nach kommen auch die anderen Spieler der Mittelaltergruppe Saeculum dazu. Und sehr schnell wird Bastian eingeladen, bei der nächsten Convention mitzumachen.

Diese findet in einem abgelegenen einsamen Wald statt, kein Mensch weit und breit. Die erste Unannehmlichkeit für unseren Hauptcharakter: Er muss die nächsten Tage ohne Brille auskommen, denn die gabs nicht im Mittelalter. Doch das ist nichts im Vergleich zu dem, was der Gruppe noch bevorsteht. Personen verschwinden, seltsame Geräusche in der Nacht, aufgeschüttete Gräber und ein Fluch, der alles überschattet und immer mehr der Mittelalterfans in seinen Bann zieht.

Der Schreibstil ist einfach fantastisch. Man merkt sehr deutlich, das Frau Poznanski sich in die Welt des Rollenspiels eingelesen hat und weiß, wovon sie schreibt. Ich war zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Man fühlt richtig mit den Personen mit und spürt die steigende Paranoia, wartet mit Spannung auf das Finale. Dieses ist auch wirklich überraschend. Ich will es natürlich nicht verraten, kann aber soviel sagen: Ich hätte nie damit gerechnet und das passiert eher selten, da ich auch bei den meisten Krimis immer ziemlich schnell den Täter erraten habe. Die Personen sind ohne Ausnahme sehr gut und authentisch beschrieben.

Fazit: Das war mein erstes Buch von Ursula Poznanski und es wird nicht das letzte sein. Ein lockerer Schreibstil, eine interessante Thematik, eine spannende Handlung und ein sympathischer Hauptcharakter. Was will man mehr?