Donnerstag, 22. September 2016

Stephen King - Doktor Sleep

Klappentext

Auf Amerikas Highways ist eine mörderische Sekte unterwegs. Sie hat es auf Kinder abgesehen, die das Shining haben. Stephen King kehrt zu den Figuren und Szenarien eines seiner berühmtesten Romane zurück: Der Dreirad fahrende kleine Danny, der im Hotel Overlook so unter seinem besessenen Vater hat leiden müssen, ist erwachsen geworden. Aber die Vergangenheit lässt ihn nicht los, und wieder gerät er in einen Kampf zwischen Gut und Böse. Die zwölfjährige Abra hat das Shining. Kann er sie retten?


Meine Meinung

Ahja, nach Terry Pratchett mein absoluter Lieblingsautor. Und die Fortsetzung eins der besten und bekanntesten seiner Bücher. Kann da überhaupt was schiefgehen? Doch auch wenn man bei seinen Lieblingsschriftstellern vielleicht etwas verklärt ist und dazu neigt, alles als perfekt anzusehen, habe ich ein paar Kritikpunkte.

King zeigt uns zunächst, wie Danny genau wie sein Vater der Alkoholsucht verfällt und wir erleben seinen absoluten Tiefpunkt, der ihn auch Jahre später nicht mehr loslässt. Das ist schon mal das erste, was mich stört. Warum muss Danny auch ein Alkoholiker sein? Ich weiß, ich weiß... Diese Thematik kommt sehr, sehr oft in Kings Büchern vor, zumal er ja auch selbst so seine Probleme damit hatte. Dennoch empfinde ich es als alten Hut und als nicht notwendig, da Danny durch seine besondere Gabe und seine Vergangenheit doch schon genug Baustellen hat.

Als nächstes lernen wir Abra kennen. Diese wird sehr gut eingeführt, ihre Gabe und die Reaktion ihres Umfeldes wird gut beschrieben. Allerdings finde ich, das Abra später doch ziemliche Mary Sue Züge aufweist, also einfach überperfekt ist. Es ist nicht sehr glaubwürdig, wie ein junges Mädchen sich so... eigentlich problemlos gegen diese Gegner wehren kann.

Kommen wir nun zu genau diesen, den Gegnern. Der wahre Knoten, der sich aus der Lebensessenz von übersinnlich begabten Kindern ernährt. King beschreibt diesen sehr ausführlich. Ich finde sie durchaus interessant, doch wie schon erwähnt, sie lassen sich meiner Meinung nach sehr leicht besiegen und das ist mein größter Kritikpunkt.

Wie in den meisten seiner Bücher schreibt King eine sehr lange Einleitung, bevor überhaupt irgendetwas passiert. Wir begleiten den wahren Knoten über mehrere Jahrzehnte, beobachten Danny bei der Bekämpfung seiner Alkoholsucht und besuchen zwischendurch auch immer wieder mal Abra. Viele hundert Seiten lang wird der Konflikt zwischen Danny und Abra auf der einen Seite und dem Knoten auf der anderen aufgebaut. Und dann ja... ist er eigentlich schon wieder vorbei, bevor er überhaupt angefangen hat. Und trotzdem... es ist halt King und deshalb mag ich dieses Buch.

Fazit: Liegt es an der oben erwähnten Verklärtheit von Lieblingsautoren? Obwohl ich das eine oder andere zu bemängeln habe, fand ich das Buch gut und kann es auch weiterempfehlen. Man muss sich wohl an Kings Schreibstil gewöhnen (zumindest ging es mir so, ich war nicht schon beim ersten Buch Fan), aber danach hat man bei jedem seiner Werke das Gefühl, zu einem alten Freund zurück zu kehren.

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