Freitag, 30. September 2016

Ursula Poznanski - Stimmen

Klappentext

Menschen, die wirr vor sich hin murmeln. Die sich entblößen, Stimmen hören: Die Psychiatriestation des Klinikums Salzburg-Nord ist auf besonders schwere Fälle spezialisiert. Als einer der Ärzte ermordet in einem Untersuchungsraum gefunden wird, muss die Ermittlerin Beatrice Kaspary versuchen, Informationen aus den Patienten herauszulocken. Aus traumatisierten Seelen, die in ihrer eigenen Welt leben. Und nach eigenen Regeln spielen ...


Meine Meinung

Es folgt Teil drei der Kaspary und Wenninger Trilogie, wer hätte es gedacht... Wie beim zweiten Teil hat mir auch diesmal das Buch ganz gut gefallen, mich aber nicht so mitgerissen wie "Fünf".

Wie schon im Klappentext ersichtlich, spielt die Handlung in einer psychiatrischen Klinik. Ganz interessant, aber nichts neues. Sehr interessant und sehr gut beschrieben fand ich Jasmin und ihre Geschichte, eine der Patienten. Die anderen Patienten sind... na ja, Einheitsbrei. Einer, der Stimmen hört, eine Frau, die sich ständig auszieht und über Sex redet. Dergleichen findet man wohl in jedem Buch, das sich in einer ähnlichen Umgebung abspielt.

Der Mordfall war nicht sonderlich aufregend, die Auflösung habe ich schon vorher erahnt. Wobei es mich diesmal etwas aufgeregt hat, das es in den bisherigen drei Büchern immer nach demselben Schema abgelaufen ist. Beatrice ermittelt und findet auch immer quasi im Alleingang die Lösung, ihre Kollegen verkommen zu Statisten. Dann läuft sie sofort los, gerät in die Hände des jeweiligen Mörders, ist in Lebensgefahr und wird von Florin gerettet. Irgendwie finde ich das dumm und unrealistisch. Keine echte Polizistin würde allein zu einem vermeintlichen Mörder gehen.

Über Florin Wenninger erfahren wir auch diesmal nichts Neues. Allerdings haben die ständigen Andeutungen und zufällige Berührungen jetzt endlich ein Ende, da er und Beatrice in diesem Band ein Paar werden. Ewiger Nörgler, der ich bin: Die zugehörige und ausführlich beschriebene Sexszene finde ich fehl am Platz. Es gibt Bücher, wo so etwas hinpasst, in einen Krimi dieser Art eher nicht. Und es ist auch nicht das, was ich lesen will, wenn ich mir einen Krimi nehme.

Was das Buch für mich rettet, ist wieder Frau Poznanskis lockerer Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt sowie ihre immer erkennbaren ausführlichen Recherchen, die sie einfließen lässt. Man erkennt einfach, das sie weiß, wovon sie schreibt.

Fazit: Ein solider, gut geschriebener Krimi, der sich schnell lesen lässt. Nicht allzu spannend, aber der Alltag in einer psychiatrischen Klinik ist sehr gut beschrieben.

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