Sonntag, 10. Juli 2016

George R. R. Martin - Das Erbe von Winterfell

Klappentext

Eddard Stark, der Lord von Winterfell, ist dem Ruf seines Königs und alten Freundes Robert Baratheon gefolgt und hat seine kalte Heimat im hohen Norden verlassen, um als Hand – als Roberts Berater und Stellvertreter – zu dienen. Eddard ist ein geradliniger, tapferer und aufrechter Mann, der sich jeder Gefahr mit dem Schwert entgegenstellen würde – doch die Ränke der Mächtigen bei Hof sind nichts, was man mit einem Schwert bekämpfen kann. Auch dann nicht, wenn man die Hand des Königs ist ...


Meine Meinung

Und es folgt Teil 2. Ich lese leider noch immer nicht so schnell, wie ich gern möchte... Aber ich hoffe, ich kann wenigstens diese Reihe bis zum Ende des Monats abschließen.

In diesem Band steuert alles auf den großen Krieg um den Thron von Westeros zu. König Robert stirbt und nachdem Eddard das Geheimnis um dessen Kinder aufgeklärt hat, gibt es mehrere Anwärter auf seine Nachfolge. Und auch auf der Mauer und bei Daenerys spitzt sich die Lage weiter zu.

Auch dieser Band hat mir wieder sehr gut gefallen. Die Hauptcharaktere, aus deren Sicht erzählt wird, bleiben die gleichen. Hauptsächlich Starks und Daenerys und Tyrion. Nachdem man im ersten Band die Charaktere und die Welt kennen gelernt hat, kann man sich nun ganz auf die Handlung konzentrieren. Und diese ist sehr spannend.

Bei Daenerys (ich werde mir diesen Namen nie merken, ich sehe jedes Mal nach, wie er geschrieben wird) passiert, abgesehen vom Ende, nicht allzuviel. Ein Anschlag auf ihr Leben (und das ihres ungeborenen Kindes) führt dazu, das ihr Ehemann Drogo den Thron von Westeros für sie erobern will. Doch zuerst ziehen sie mit seinem Khalasar mordend und schändend durch die Siedlungen der Lhazareen, die ein sehr friedliches Volk sind.

Das macht mir weder Drogo noch die Dothraki sonderlich sympathisch. Drogo erliegt schließlich einer Verletzung und das gemeinsame Kind wird scheinbar tot geboren. Daenerys muss ihren Mann begraben, doch bei dem Begräbnis passiert etwas Unglaubliches (aber das verrate ich jetzt noch nicht).

In Königsmund erfährt Eddard schließlich das Geheimnis, für das sein Vorgänger Jon Arryn gestorben ist. König Roberts drei Kinder sind nicht seine, sondern wurden von seiner Frau Cersei und deren eigenen Bruder Jaime im Inzest gezeugt. Doch noch bevor Eddard seinen Freund einweihen kann, stirbt dieser und der erstgeborene und höchst unsympathische Joffrey wird gekrönt.

Joffrey ist eindeutig einer der größten Hassfiguren im ganzen Lied und daran ändert sich nichts. Er verhält sich sehr eigensüchtig und hinterhältig und behandelt vor allem Sansa sehr schlecht. Man kann nicht anders, als Mitleid mit dem Volk von Westeros zu haben, das mit diesem König leben muss...

Für Eddard geht die ganze Sache bald sehr, sehr übel aus. Zuerst wird er des Hochverrats angeklagt. Nachdem Sansa um sein Leben bittet, soll er zuerst begnadigt und auf die Mauer geschickt werden, doch dank einer Laune von Joffrey verliert er nicht nur sprichwörtlich seinen Kopf. Das ist auch die größte Überraschung in diesem Band. Eddard war bisher einer der Hauptfiguren, durch und mit ihm haben wir Westeros kennen gelernt.

Doch die Geschichte geht weiter und vor allem durch seine Töchter Sansa und Arya erfahren wir, wie es in Königsmund weitergeht. Sansa wird am Hof festgehalten und muss mit Joffreys Launen leben. Arya kann entkommen und schlägt sich allein in Königsmund durch. Nachdem sie das Ende ihres Vaters miterlebt hat, wird sie von einem Anwerber der Nachtwache mitgenommen, der sie nach Winterfell bringen will. Um nicht entdeckt zu werden, muss sie sich als Junge ausgeben.

Die Handlung in Königsmund fand ich wie immer ausgezeichnet. Das Netz aus Intrigen und Verrat wird sehr gut erzählt. Wie schon beim ersten Teil erwähnt, fand ich das große Geheimnis um Joffrey und seine Geschwister sehr offensichtlich, also konnte mich die Auflösung auch nicht sonderlich überraschen. Eddards Tod war dagegen sehr überraschend und das wohl nicht nur für mich. Allerdings ist das Lied auch grad deswegen sehr bekannt, das Martin ab und zu seine eigenen Hauptcharaktere sterben lässt.

Nach Eddards Tod zieht sein ältester Sohn Rob in den Krieg gegen die Lennisters, die Familie von Königin Cersei und ihren Kindern. Bei ihm ist auch Catelyn, Eddards Frau. Auch jetzt ist sie mir sehr unsympathisch und ich kann ihre Entscheidungen nicht nachvollziehen. Statt nach Winterfell zu ihren jüngeren Söhnen zu gehen, die sie wohl dringender brauchen, bleibt sie bei der Armee.

Auch Tyrion zieht in den Krieg zu seinem Vater Tywin Lennister. In der ersten Schlacht macht er sich ganz gut und daraufhin schickt ihn Tywin nach Königsmund, um Joffrey im Zaum zu halten. Seinen Handlungsstrang fand ich weiterhin eher langweilig.

Bei der Nachtwache werden die Geschehnisse allmählich mysteriös. Einige Brüder verschwinden, darunter Jons Onkel. Es werden Leichen gefunden, die wieder zum Leben erwachen. Schließlich beschließt der Kommandant der Wache, die Dinge in die Hand zu nehmen und hinter die Mauer zu gehen, natürlich auch in Begleitung von Jon. Ich freue mich immer, ein Kapitel aus Jons Sicht zu lesen, er bleibt einfach einer der besten Charaktere für mich.


Fazit: Auch den zweiten Teil habe ich sehr genossen. Die Handlung ist sehr spannend und ich freue mich auf die nächsten Bücher. Allein Tyrions Teil interessiert mich nicht so sehr (ich kann auch ehrlich gesagt nicht verstehen, warum er sich so in Shae verliebt, da doch von Anfang an meiner Meinung nach sehr deutlich ersichtlich ist, das es ihr nur um Geld geht und nicht um Tyrion). Negativ empfand ich auch den Feldzug der Dothraki. Khal Drogos Tod tut mir nicht wirklich leid. Allerdings macht der Schluss das wieder gut und wieder neugierig auf Daenerys Teil der Geschichte. Sehr faszinierend finde ich auch weiterhin die Handlungen in Königsmund und an der Mauer.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen