Samstag, 18. Juni 2016

Colin Dann - Wo die Tiere zu Hause waren

Klappentext

Im Teich gibt es nicht mehr genug Futter für die Otterfamilien. Deshalb beginnen sie im Wald zu jagen und den anderen Tieren ihre Beute wegzufressen. Das wollen die Füchse nicht hinnehmen. Sie berufen eine Versammlung der Tiere ein, um etwas gegen die Otterplage zu unternehmen. Weiser Igel warnt sie: Solange die seltenen Fischotter hier im Wald leben, kann er nicht zum Bauland erklärt werden. Doch die Tiere achten nicht auf seine Worte. In der Nacht stürzen sie sich auf die Otter und verjagen sie für immer aus ihrem Revier. Und das bleibt nicht ohne Folgen!


Meine Meinung

Ich glaube, es kennen wohl viele die alte Zeichentrickserie "Als die Tiere den Wald verließen". Dieses Buch ist quasi die Vorgeschichte und erklärt, wie der Farthing-Wald (in der Serie Thaler-Wald) zum Baugebiet wurde, was in späterer Folge zum Auszug der Tiere führte.

Der Klappentext beschreibt die Handlung bereits mehr oder weniger. Im Wald leben seltene Fischotter, die aber den anderen Tieren das Futter wegschnappen. Diese sind sehr unsympathisch beschrieben, nur auf ihren eigenen Vorteil aus. Während die anderen Tiere um ihr Überleben kämpfen, spielen die Fischotter nur herum und verspotten sie. Bis es ihnen (vor allem den Füchsen) zuviel wird und es zum Blutvergießen kommt. Nur einige Otter können entkommen, werden aber der Reihe nach ebenfalls zum Opfer der Umstände (einer wird beispielsweise von einem Zug überfahren).

Der Teich wird offenbar regelmäßig von einigen Naturschützern beobachtet, die das Verschwinden der Otter bald bemerken und versuchen, diese zurück zu bringen. Natürlich scheitern sie dabei und bald danach bemerken die Tiere andere Menschen mit einem seltsamen gierigen Blick, die das Gebiet vermessen und mit den Bauarbeiten beginnen. Leider fordern diese auch schnell die ersten Opfer.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich habe die Serie immer geliebt und mir damals auch das Buch dazu gekauft. Das es mehrere Bücher gab, wusste ich lange Zeit gar nicht. Mittlerweile habe ich auch die Restbände besorgt (welche ich natürlich noch lesen und rezensieren werde).

Wie schon erwähnt, die Otter werden sehr unsympathisch beschrieben und es tut einem auch nicht wirklich leid, als sie getötet werden. Dafür leidet man umso mehr mit den anderen Tieren mit, die zuerst am Futtermangel leiden und anschließend versuchen müssen, mit der neuen Situation fertig zu werden. Im Zuge dessen findet auch die erste Versammlung statt und es wird auch zum ersten Mal der Schwur zum gegenseitigen Schutz erwähnt, der in den folgenden Büchern noch sehr wichtig werden wird. Und welche eine Ironie, das der Farthing-Wald offenbar zuerst ein Naturschutzgebiet war, bevor die Otter vernichtet wurden und in Folge die Tiere wieder zu einem anderen Naturschutzgebiet ziehen müssen.

Mich persönlich macht das Buch natürlich auch sehr wütend. Denn es wird sehr anschaulich gezeigt, wie der Mensch sich breit macht und anderen Lebewesen den Platz stiehlt oder sie sogar tötet. Dafür braucht man auch keinen Roman zu lesen, es ist leider die bittere Realität und ich stelle mir immer wieder die Frage, ob es nicht auch anders gehen könnte.


Nachtrag: Ich lese immer noch an der Anthologie "Königin im Exil". Leider brauche ich dafür relativ lange und schaffe es auch nicht, es am Stück zu lesen, weil es sich teilweise doch recht zieht. Deshalb werde ich jetzt erst mal die restlichen Bücher zum Farthing-Wald besprechen und anschließend die Anthologie beenden.

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